Der Bahnhof ist Hildens politische Hüpfburg

5 Jahre MUT – Die PartynachleseEins steht fest: Petrus hat ein Einsehen mit uns, denn der Wetterumschwung kam rechtzeitig. So blieb es trocken und warm und pünktlich um 16:00 Uhr konnte der Bahnhofsvorplatz zu MUTigem Leben erwachen.&nbsp Die fleißigen Helfer hatten zuvor gut zu tun. Bereits am frühen Morgen sorgten fleißige Hände dafür, daß der Bahnhofsplatz gesäubert wurde. &quot Achtung, Tretmine!&quot wurde immer wieder gerufen und die tierischen Hinterlassenschaften zuhauf entfernt. Die Partygäste waren zahlreich und guter Stimmung. Von den eingeladenen Parteien waren B90/Grüne (Frau Vogel und Herr Bartel), die CDU (Frau Keil) und die SPD (Frau Alkenings) vertreten. Andere Parteien und Wählergemeinschaften glänzten durch Abwesenheit. Wie jeder weiß, hat der Stadtmarketingverein ja schon traditionell kein Interesse am Bahnhof, Mitglieder der Stadtverwaltung waren auch nicht zu sehen. Wer keine Zeit hat einer Einladung nachzukommen, kann zumindest absagen – dann weiß man Bescheid… Auf diesem Wege sagen wir auch all den Mitarbeitern der Verwaltung, die uns in der Vorbereitung der Feier so hilfsbereit und kompetent unterstützt haben, sowie den vielen fleißigen Händen und Ideengebern, unseren Dank. Kleinere Pannen konnten rechtzeitig behoben werden und der Feier stand nichts mehr im Wege. Kuchenspenden trafen rechtzeitig ein und schließlich war das Kuchenbuffet reich gedeckt.&nbsp Das Programm kam bei den Gästen sehr gut an.&nbsp &nbsp Sehr viel Beifall gab es für die Lollipops, die mit ihrer getanzten Performance so manchen Profi vor Neid erblassen lassen mußte. Die einstudierten Tanzchoreografien kamen stark zum Ausdruck und zeigten die Freude an Tanz und Darstellung. Der Funke sprang dann auch sehr schnell auf die Gäste über und forderte zum Mitmachen auf. Wie gern wären die Lollipops in der Narrenzeit auch von einer der Hildener Karnevalsgesellschaften engagiert… Die Wurzel des heute bekannten Modern American Square Dance liegt in England im 15. Jahrhundert beim sogenannten Morris Dance. Dies war ein Schautanz, der von 6 Männern in Dreier – Reihen getanzt wurde. Die Franzosen übernahmen die englischen Volkstänze und entwickelten daraus den französischen Cotilion, einen Tanz der mit 8 Tänzern getanzt wurde. Mit den ersten Auswanderern aus Europa gelangte dieser als Contra Dance nach Amerika. Dieser wurde hier je nach Region unterschiedlich getanzt. Weit im Westen entwickelte sich der Western Square Dance mit festen, vorher bekannten Figurenfolgen die durch einen mittanzenden Prompter angesagt wurden der sogenannte „Traditional American Square Dance“. Der „Modern American Square Dance“ wurde durch Angehörige der amerikanischen Streitkräfte vor 50 Jahren nach Europa gebracht und nun… …von den Düssel Divern kurzerhand von der Bühne auf den Fußweg des Bahnhofvorplatzes in Hilden verlegt. So viel Engagement kam an und daher konnte sich auch das Publikum nicht mehr drücken und machte mit. &nbsp Auch die Sportgruppe &quot Wing-Tsjun&quot hatte interessierte Zuschauer. Wing Tsjun (chin., schöner Frühling) ist eine von über 500 verschiedenen Kampfkunststilarten des Gong Fu (Kung Fu). Entwickelt wurde es über Hunderte von Jahren und hat seine Wurzeln im berühmten Shaolin-Kloster. Zur Entstehungsgeschichte des Wing Tsjun, einer chinesischen Kampfkunst, existieren zwei verschiedene Überlieferungen: In der am weitesten verbreiteten Version der Entstehungsgeschichte wird beschrieben, dass die Nonne Ng Mui versuchte, ein Kampfsystem zu entwickeln, das mit dem kraftvollen Shaolin-Kung Fu-Stil der Mönche konkurrieren konnte. Ihr Wissen gab sie an ein Mädchen weiter, das sich gegen einen lokal ansässigen Kämpfer zur Wehr setzen musste, der sie immer wieder bedrängte. Dieses Mädchen hieß Yim Wing Chun (schöner Frühling). Die andere Version der Entstehungsgeschichte besagt, dass sich einige sehr gute Kämpfer aus dem großen Kaiserreich China in einem Kloster in der Halle des „schönen Frühlings“ trafen und dort zusammen diesen hoch effektiven Stil entwickelten. Tatsächlich befindet sich heute eine Sportschule am Bahnhof, in der dieser Kampfsport gelehrt wird. In der Hüpfburg hatten die kleinen Besucher Ihren Spaß. So mancher konnte es kaum erwarten, endlich einzusteigen. Und… wie gut paßt dieses Gerät zum Bahnhof! Ist doch die ganze Geschichte unseres Hildener architektonischen Lichtblicks (&quot unser&quot Bahnhof) ein Auf und Ab, ein Rauf und Runter… Bislang waren ja auch alle Vorschläge und Rettungsversuche eher ein Zankapfel oder eine politische Hüpfburg als ein Rettungsversuch zur Sanierung eines einmaligen Baudenkmals. Man kann sich auf eine Hüpfburg begeben und einfach loshüpfen oder… einfach nichts tun, wie z.B. unsere Bahnhofskommision (wann hat sie eigentlich mal getagt?) Hinlegen und „hüpfen lassen“? Auch nicht schlecht… Aber auch wenn man z.B. wie die Bürgeraktion mühselig Unterschriften sammelt, kann man froh sein auf einer Hüpfburg zu treiben und darauf zu hoffen, daß nicht die Luft rausgeht.Vielleicht kommt ja auch einer und bläst noch so richtig &quot heiße Luft&quot rein! (Peng! und aus…) Aus der jeweils in Besitz genommenen Ecke will man auch nicht raus. Aber ist ja egal, Hauptsache man bleibt mit viel Tam-Tam oben und im Gespräch, oder? In der &quot tönenden Diashow&quot waren schließlich Meilensteine aus 5 Jahren zu bestaunen. Eine Erfolgsgeschichte ohne Pardon… Nach und nach lichtete sich die Gästeschar und am Abend war der Bahnhofplatz zu groß für die noch verbleibende Anzahl der Gäste. Notgedrungen wurde daher die Versteigerung eines Bildes der Blutbuche (wir berichteten) kurzfristig abgeblasen und auf einen noch zu definierenden Zeitpunkt verschoben. Noch später am Abend wurde schließlich von denselben fleißigen Händen des Aufbaus auch der Abbau, ohne finanzielle Gegenleistung in ehrenamtlicher Arbeit, bewältigt und der Bahnhofsvorplatz &quot besenrein&quot für einen Nachmieter hinterlassen. Wir freuen uns, daß unsere Party gut ankam und allen Gästen offensichtlich Vergnügen bereitet hat. Die Hoffnung bleibt, damit auch einen bescheidenen Beitrag zur Entscheidungsfindung &quot Pro Bahnhof&quot geleistet zu haben…

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