Nostalgie ist in. Gerne hören wir die Musik der Jugendjahre und betrachten die Bilder von damals. So tragen dann auch nostalgische Kalender zur Erinnerung an gute? alte Zeiten bei. Dabei gibt es aber Zeiten und Bilder, die unkommentiert, einen sehr faden Beigeschmack haben. Genau dies erwartet den Betrachter im Kalender 2006 „Hilden anno dazumal“. Ein Bild zeigt mutmaßlich die Nazitruppe aus Hilden auf einer Autobahnbrücke, dekoriert mit zwei Hakenkreuzfahnen und einem Transparent mit der Aufschrift „Wir begrüßen den Pg. Dr. Goebbels in seiner rheinischen Heimat. Ortsgruppe NSDAP Hilden“. Außer der Bildunterschrift „Am Jägersteig. Einweihung der Reichsautobahn (1936)“ wird dieses Motiv nicht kommentiert! Sicher kann man solche Bilder aus verschiedenen Perspektiven betrachten. Zum einen als historisches Dokument, zum anderen aber auch als Verbreitung nationalsozialistischer Propaganda. Wir empfinden dieses unkommentierte Bild in einem Kalender, der das alte Hilden zeigen soll, zumindest als unreflektierten Fehlgriff des Verlegers. Wir waren der Meinung ein sensibler Umgang mit der Angelegenheit wäre beim Bürgermeister der Stadt, die Stolpersteine installiert hat, zu erwarten. Am 24.10.2005 haben wir ihn per Email informiert und gebeten, entsprechend angemessen zu reagieren und nationalsozialistischem Gedankengut in Hilden keine Chance zu geben. Leider liegt uns bis heute noch keinerlei Reaktion des Bürgermeisters vor.