WZ vom 24.02.06: Das ursprüngliche Konzept ist hinfällig geworden

Die SPD hat mit Unverständnis auf die Überlegung reagiert, das Grundstück am „Alten Helmholtz“ für einen Anbau der Musikschule zu nutzen. Von Martin Gehr Hilden. „Mit völligem Unverständnis“ hat die SPD-Fraktion die Stellungnahme des Museums- und Heimatvereins zum Bebauungsplan „Altes Helmholtz“ zur Kenntnis genommen. Der Verein hatte sich dafür stark gemacht, das städtische Grundstück unbebaut zu lassen, um dort einen Anbau für die Musikschule errichten zu können. Stadt, Investor und einige Anwohner wollen hingegen zwischen Augusta- Hoffeld- und Gerresheimer Straße Wohnhäuser bauen. Birgit Alkenings, Vorsitzende der SPD-Ratsfraktion: „In der jetzigen Finanzsituation muten die Pläne des Vereins abgehoben und realitätsfern an.“ Zudem sei 2001 mit großer Mehrheit beschlossen worden, dass eine Tochtergesellschaft der Stadtwerke das Gebäude „Altes Helmholtz“ herrichte und an die Stadt vermiete. Zur Finanzierung dieser Mieten sollten die Einnahmen aus dem Grundstücksverkauf verwendet werden. „Wenn das städtische Grundstück nicht verkauft wird, müssen die Kosten aus anderen Mitteln aufgebracht werden. Dies können nur Steuergelder oder höhere Beitrage und Gebühren für Musik- und Volkshochschule sein“. Das lehnt Alkenings ab. So will sich die SPD-Fraktion weiterhin für den Verkauf und damit eine Wohnbebauung einsetzen. In einem offenen Brief argumentieren auch die Anwohner Dagmar Erdmann und Willi Lesch für den Planungsentwurf, da in ihm auch private Flächen enthalten sind. Erdmann und Lesch planen dort altersgerechte und barrierefreie Wohnungen für „Menschen ab 50 plus“. Dafür verfügen sie über eine Grünfläche von etwa 3800 Quadratmetern. Für die Baumaßnahme würden davon 1250 Quadratmeter bebaut, was einer Versiegelung von 19 Prozent entspricht. „Zusammen mit dem öffentlichen Grundstück, das bebaut werden soll, würden von den insgesamt 6500 Quadratmetern 81 Prozent als Grünfläche verbleiben.“ In den Eingaben während der Offenlegung des Bauplans sei von massivster Bebauung, extremster Versiegelung und Zubetonierung gesprochen worden. „Dies ist anhand der vorstehenden Daten nicht nachvollziehbar.“ Der Abstand der geplanten Häuser auf dem privaten Hintergelände zu den alten Häusern an der Augustastraße betrage 32 Meter, zu den geplanten Gebäuden auf dem öffentlichen Grundstück 25 Meter. „Das sind sozialverträgliche Abstände.“ Auch das Argument der Lärmbelästigung ist für Erdmann und Lesch unverständlich: 14 000 Fahrzeuge werden laut Planungsamt pro Tag auf der Gerresheimer Straße gezählt. Nach dem jetzigen Stand kämen circa 25 Anwohner mit ihren Fahrzeugen hinzu. „Ist dies eine unzumutbare Belastung mit einem extrem erhöhten Gefahrenpotenzial?“

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