WZ vom 10.02.06: Jeder denkt an sein Portmonee

Kommentar von Michael Krämer Bei allem Streit über das weitere Vorgehen heim Bahnhof scheinen sich alle Beteiligten zumindest in einem Punkt einig zu sein: Eine kostengünstige Sanierung und wirtschaftliche Nutzung des Gebäudes ist nicht möglich. Dieser kleinste gemeinsame Nenner hat zur Folge, dass die derzeitigen Eigentümer die Sanierungskosten nicht schultern werden. Letztendlich wird es also darauf hinaus laufen, dass die Stadt den Erhalt des Denkmals bezahlt. Allen Seiten kann es jetzt eigentlich nur noch darum gehen, die Kosten möglichst gering zu halten. Jeder hat dabei zwar nur sein Portmonee im Sinn, aber alle denken ans Geld. Und diese Gemeinsamkeit könnte dabei helfen, den Bahnhof vom Abstellgleis zu holen. Die drohenden Gerichtskosten vor Augen fällt es den Eigentümern bestimmt leichter Abstriche von ihrer einstmals gezahlten Investitionssumme zu machen. Und die Stadt könnte bei einer Übernahme des Denkmals – zum Grundstückspreis – ihre Ausgaben zumindest beim Kaufpreis drücken. Druckmittel wird das Gutachten sein, das deshalb für die Denkmalschützer so wichtig ist. Denn es wird unter anderem zwei Dinge zeigen: Ein Baudenkmal ist kein Spekulationsobjekt, und sein Erhalt ist ein öffentliches Interesse.

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