Die “markigen Worte” aus der SPD-Fraktion zur Neugestaltung des Alten Marktes sind in ihrer Arroganz kaum zu überbieten. Wenn sich die großen Fraktionen in seltener Geschlossenheit einig sind, -um im Jargon der SPD-Fraktion zu bleiben- ihrerseits “die Sau (des Unfuges) durch das Dort zu treiben”, bleibt den kleinen Ratsfraktionen und mehreren 1.000 Bürgern, die sich in diesen Tagen in unserer Stadt nur verwundert die Augen reiben können, keine andere Möglichkeit ihrerseits dieselbe der Vernunft durchs Dorf zu treiben. Die SPD-Fraktion verkennt offensichtlich völlig, daß es hier um die Wahrnehmung guter demokratischer Rechte, die es dem Bürger ermöglichen, seine Interessen wahrzunehmen, geht. Ebenso wie es zu seinen guten Rechten gehört, an Kommunalwahlen teilzunehmen, um einen Stadtrat zu wählen, von dessen Fraktionen er sich für die Wahrnehmung seiner Rechte dann rüde beschimpfen lassen kann. Endlich wurde Tausenden von Hildener Bürgern, zu denen im übrigen auch zahlreiche SPD-Wähler gehören, gesagt, was sie sind: “Stadtbekannte, ständige Protestler”. Hier darf der Hildener Bürger mit Fug und Recht und -dies bitte auch mit “markigen Worten” – eine Entschuldigung erwarten. Der SPD-Fraktion wird dringend eine Überprüfung ihres Demokratieverständnisses angeraten. Ihre Mitglieder wurden nicht als Feudalherren in ihre Ämter und Funktionen gewählt. Sie haben sie inne, weil wir uns alle an den Vorzügen und (Bürger-)Rechten einer Demokratie erfreuen dürfen. Darüber hinaus ist es erfreulich, dass Hilden unter den Gemeinden in NRW in seiner Größenklasse eine der niedrigsten Pro-Kopf- Verschuldungen hat. Dabei sollte man es auch tunlichst belassen und dem Begehr der Hildener Bürger entsprechen. In dieser Angelegenheit sind bereits genug Gelder aus dem Stadthaushalt vergeudet worden. Wenn dem Hildener Stadtrat nach “Investitionen in die Zukunft” ist, wobei jede seiner Entscheidungen von diesem Ziel getragen sein sollte, so mag er sich sinnvolleren Projekten zuwenden. Therese Neuhaus