SIMONE KOPS SANIERUNG. Der Kreisgutachterausschuss hat gesprochen: Für 80 000 Euro geht das marode Denkmal an die Stadt. Die Grundstücksgesellschaft der Stadtwerke soll es zum Schmuckstück machen. HILDEN. Aus dem „Schandfleck“ Bahnhof ein Schmuckstück zu machen, schien jahrelang blanke Illusion. Doch das Blatt hat sich gewendet. Mit 80 000 Euro beziffert der Kreisgutachterausschuss den Kaufpreis für das Gebäude, den zu akzeptieren sich die Eigentümer als Verkäufer und die Stadt als Käufer verpflichtet hatten (die NRZ berichtete). Auch ein tragfähiges Nutzungskonzept liegt nun auf dem Tisch. Dreh- und Angelpunkt des Projektes ist die ausschließliche gewerbliche Nutzung, und zwar unter der Regie der Grundstücksgesellschaft der Stadtwerke, die als Investor auftritt. Das marode Denkmal wieder zu einem richtigen Bahnhof und einer vorzeigbaren Visitenkarte der Stadt zu machen, ist das Ziel. Dazu gehört auch, den Tunneldurchgang, der im Besitz der Deutschen Bahn AG bleibt, auf Vordermann zu bringen. Ein durchgehender roter Teppich soll die Bahngäste vorbei an Schaukästen durch die lichtdurchflutete Unterführung in die Bahnhofshalle geleiten. Dort, so sieht es das Konzept vor, erwartet Kunden ein Shop, dazu ein Cafe? und ein Servicepoint der Sparkasse, außerdem an der nordwestlichen Seite ein Restaurant samt Biergarten auf der angrenzenden Freifläche. Für die Gastronomie gibt es bereits Bewerber, für die gegenüberliegende Seite des Erdgeschosses sogar einen Käufer: Dort lässt sich das Architekturbüro Gemeiner nieder. Auch für die im ersten und zweiten Obergeschoss geplanten exklusiven Büroeinheiten interessiert sich eine Hildener Firma. Der im Kellergewölbe vorgesehene Multifunktionsraum eignet sich gleichermaßen für Kleinkunst und private Partys und ließe sich der Gastronomie angliedern. Bei der Umsetzung des Konzeptes drängt die Verwaltung zur Eile, will die Dachsanierung möglichst fürs kommende Frühjahr eingestielt sehen, um das Gebäude so schnell wie möglich trocken legen zu können. Bis Mitte 2008 soll die Realisierung der mit der Unteren Denkmalbehörde, Fachingenieuren und dem Gutachter für die Schwammsanierung abgestimmten Pläne abgeschlossen sein. Die Neugestaltung des direkten Bahnhofsumfeldes, mit knapp 200 000 Euro veranschlagt, übernimmt die Stadt und will damit 2008 beginnen.