Bau-Stopp der Bayer-Pipeline Keine Risiko-Leitung durch Hilden WIDERSTAND WIRD KORDINIERT FORTGESETZT! BAYER – CO – LEITUNG MUSS GESTOPPT WERDEN Bayer ist ein Chemiekonzern, für den Risikoszenarien für Anwohner ein tägliches Geschäft sind. Jetzt stehen Bayer und der genehmigende Regierungspräsident Büssow in der Kritik. Nicht nur Anwohner protestieren vehement, weil sich das Risiko vor ihre Haustüre verlagert. Auch die Bürgermeister der betroffenen Gemeinden und der Kreis Mettmann haben Bedenken wegen des mangelhaften Risikomanagements und protestieren angesichts der tödlichen Gefahr (siehe Kasten), die durch ausströmendes Kohlenmonoxid entsteht.. In Hilden haben bereits eine Reihe von Initiativen Unterschriften gesammelt. Die bekannteste Aktion wurde von Horst Ferber, dem Vorsitzenden der „Familiensiedlung am Lehmkuhler Weg“ mit der „Forderung nach dem sofortigen Bau-Stopp der Kohlenstoffmonoxidleitung zwischen Dormagen und Krefeld“ gestartet. Am Montag dieser Woche haben sich auf Einladung der MUT e.V. weitere Unterstützer wie BUND, Bürgerverein Süd, die Unabhängigen Hilden und Frau Weiner ( Mitinitiatorin des Bürgerbegehrens) getroffen, um den Widerstand besser zu koordinieren. Dabei wurde den Initiatoren der bereits laufenden Aktionen Dank und volle Unterstützung zu gesagt. Angelehnt an die Liste von Horst Ferber wurde zusätzlich eine Unterschriftenliste entworfen. Diese Liste kann von der Homepage der MUT e.V. www.muthilden.de herunter geladen und von allen Initiativen benutzt werden. Auf dieser Liste sind auch Abgabestellen ( Briefkästen) vermerkt, wo ausgefüllte Listen eingeworfen werden können. Damit erwarten wir eine schnelle, noch breitere Unterstützung für den Widerstand vor allem gegen die unverantwortlich hastig betriebene Enteignung von Grundstücken. Diese läuft zur Zeit im Wege der „Besitzeinweisung“ durch die Bezirksregierung. Dagegen wehren sich Gemeinden und Privatpersonen im gesamten Kreis Mettmann. Letztlich setzen wir auch darauf, dass ein Einlenken von Bayer und Regierungspräsident auch ohne langwierige rechtliche Auseinandersetzung möglich ist. Beiden kann an einer gegen die Bevölkerung gerichteten Durchsetzung eines so gefährlichen, nicht ausgereiften Projektes nicht gelegen sein. Die jetzt so verfahren erscheinende Situation ist auch die Quittung für ein undurchsichtiges Verwaltungsverfahren einer sehr entgegenkommenden Bezirksregierung und einem überaus willfährigen Landtag, der dem Gesetz zum Bau der Leitungen ohne Bedenken und kritische Nachfragen zugestimmt hat. Bereits in dem Raumordnungsverfahren von 2004 – zur groben Trassenfestlegung der Propylenleitung – sind Widerstände deutlich gemacht und alternative Trassen und Verzicht auf die mitgeplante CO-Leitung angeregt, aber verworfen worden. In den Anhörungs-verfahren in den Jahren 2005 bis 2007 sind nur Behörden, Verbände und unmittelbare Grundstückseigentümer geladen, informiert und angehört worden. Weitere betroffene Anlieger wurden außen vor gehalten. Schon damals wurden auch vom BUND und der Stadt Hilden Sicherheitsbedenken für den Hildener Trassenanteil angemahnt, aber von den Planern nicht ernst genommen. Die Propylenleitung ware angeblich immens wichtig und im öffentlichen Interesse. Diese ist nun sang- und klanglos beerdigt worden – der Chemiestandort NRW geht dadurch nicht unter. Das dürfte bei der CO-Leitung nicht anders sein., besonders da es hier nur um Bayer-Interessen geht. Es stellt sich die Frage: Ist die Dringlichkeitsargumentation von Bayer hier genau so fadenscheinig? Zumal beim gemeinsamen Bau der Leitungen die Bauzeit von 2007 bis 2010 projektiert war. Die Bezirksregierung hat die sofortige Vollziehung angeordnet mit der Begründung, beide Leitungen sollen gleichzeitig verlegt werden. Das geschieht nun ohnehin nicht mehr. Es besteht also kein sachlicher Grund zur Eile. Deshalb ist die Forderung der Bürger nach einem sofortigen Baustopp sehr berechtigt. Alle Rechtsstreitverfahren können in Ruhe abgewartet werden – im Sinne der Rechtssicherheit. Warum aber drücken Bayer und der Regierungspräsident trotzdem so auf die Tube? Es darf doch wohl nicht sein, dass die Leitung schon 2007 durchgedrückt wird und nachher nicht in Betrieb genommen werden kann! „Gefahren durch Kohlenmonoxid (CO) Kohlenmonoxid (CO, auch Kohlenstoffmonoxid genannt) entsteht bei unvollständiger Verbrennung von Kohlenstoff und kohlenstoffhaltigen Substanzen wie Kohle, Diesel, Benzin, Holz, u.ä. Da es farb-, geruch- und geschmacklos ist, fehlt die Warnwirkung. Kohlenmonoxid ist neurotoxisch (nervenschädigend) und kardiotoxisch, kann also Effekte am Herzen hervorrufen. Es ist embryotoxisch (schädigt das Kind im Mutterleib), daher das Rauchverbot während der Schwangerschaft. Wenn Schwangere rauchen kann es zu neurologischen Spätschäden bei den Kindern kommen. CO wird im Körper bevorzugt statt Sauerstoff im Hämoglobin, dem roten Blutfarbstoff, eingebaut. Besonders empfindlich reagiert das Gehirn auf den Sauerstoffmangel. Zu Beginn einer CO-Vergiftung treten Kopfschmerzen, Ohrensausen, Schwindel und Benommenheit auf. Bei höheren Konzentrationen kann es zu Bewusstlosigkeit, Krämpfen, Atemlähmung und schließlich zum Tod kommen. Ab ein Prozent CO-Gehalt in der Luft folgt auf die Bewusstlosigkeit innerhalb von fünf Minuten der Tod. Menschen mit Vorerkrankungen wie Blutarmut (Anämie) oder Gefäßerkrankungen (Arteriosklerose) sind besonders gefährdet.“ Quelle: www.BGBau.de