Punktgewinn der Initiative – Bayer-Vertreter Breuer gerät in die Defensive

Wer war der Gewinner der Veranstaltung ? Eindeutig war es Monheims Bürgermeister Dr. Thomas Dünchheim – Er war besser über den Planfeststellungsbeschluss informiert als selbst der Bayer-Projektleiter Breuer. – Er bezeichnete es völlig zu Recht als Skandal, wenn der Landtag ein Enteignungsgesetz verabschiedet, das den einfachen Bürger dazu nötigt, sein Eigentum erst vor Gericht zurück zu fordern, nur damit Bayer seinen Gewinn steigern kann. Am wenigsten ist noch ein wirkungsvoller Einsatz für seine Wähler bei dem Landtagsabgeordneten Clauser erkennbar. Er setzt eher auf die Gerichte, obwohl der Landtag, das Enteignungsgesetz zu korrigieren hat. So wurde Clauser einer der Verlierer der Veranstaltung. Aber er hat nach eigenen Aussagen ja in den letzten Wochen in 1000 Kilometer Entfernung Urlaub gemacht ! Ab 6. August startet die Parlamentsarbeit. Dann geht’s hoffentlich richtig los !? Frau Elsen präsentierte sich für die Initiative emotional engagiert und brachte die Ungerechtigkeiten dieses Verfahrens deutlich zur Sprache. Das war ein Appell gegen Vorurteile und für Solidarität. Viele Bürger, Bauern und Kleinbetriebe, die von dem Projekt nichts bekommen, leiden an den Folgen, obwohl sie niemals beteiligt wurden. Dazu müssen sie noch den Zorn der unwissenden Mitbürger über sich ergehen lassen, weil sie angeblich “kassiert” haben. Auf Ihren Hinweis zu geologischen Besonderheiten an der Trasse im Gebiet Hilden konnte Breuer nur antworten, es sei entlang der gesamten Trasse untersucht worden. Dabei müsste eigentlich einem Projektleiter präsent sein, wenn auf der A 3 , wo die Pipeline verlaufen soll, schon mal aus diesen Gründen eine Geschwindigkeitssenkung verfügt wurde. Genau dort, wo die Leitung verlaufen soll, ist es schon mal zu massiven Bodenabsenkungen gekommen. Die nicht anwesende Bezirksregierung Düsseldorf – an der Spitze Regierungspräsident Büssow – beschäftigt sich derweil mit einer seltsamen Trassenumplanung. Diesmal geht es um den Duisburger – Süden, aber nicht etwa um die Sicherheits-Bedenken der betroffennen Bürger, sondern eher um die veränderten Wünsche des mitbauenden WinGas – Konzerns, der einen kostengünstigeren Weg prüfen will. Da rieben sich doch etliche Leute im Auditorium verwundert die Augen. Wie war da noch die Argumentation der Bezirksregierung für die Ausstieg aus der Diskussion ? ” Nachdem jetzt ein Antrag der Bayer AG auf Änderung der Planfeststellung für einen Teilbereich der Leitung neu bei der Bezirksregierung neu eingereicht worden ist, ist die Bezirksregierung wieder Genehmigungsbehörde.” Das klingt doch ganz anders , oder ? Bürgermeister Scheib aus Hilden appellierte an den Ethos der Bayer- Unternehmens-leitung. Das beeindruckte und irritierte Breuer aber weniger als die Informationen vom gestrigen Morgen, als Scheib bei der Aktion der Hildener Initiative anlässlich des Beginns der Bauarbeiten an der Co-Pipeline erfuhr die Baufirma hat gar keine so kurzfristigen Terminvorgaben. Während dort 2008 als Fertigstellungstermin genannt wird, drückt Bayer trotzdem mit weiteren Anträgen auf Besitzeinweisung und Baubeginn an verschiedenen Orten stur weiter aufs Tempo und Breuer verkündet gebetsmühlenartig 2007 als Jahr der Inbetriebnahme. Weshalb? Das wurde auch gestern nicht klar. Und Herr Breuer ? Ja er wird wohl das Problemkind solcher Veranstaltungen bleiben. Gestern wirkte er schon ziemlich schwach! Auch wenn manche schon fast Mitleid mit Breuer haben, so ist das nicht angebracht. Das Mitleid haben die Betroffenen des Pipelinebaus verdient. Breuer ist und bleibt ein knallharter Bayer-Mann. Selbst der klarste Nachweis der Unwahrheit wie z.B. die Tatsache, dass die Leitung nun mal für 40 bar Druck genehmigt ist und nicht für 13, 14 oder 19 bar selbst diese klare Tatsache konnte er erst nach mehrmaliger Nachfrage genauso beantworten müssen. Besonders ins Schwitzen geriet Breuer bei fachlich fundierten Fragen eines in 30 Berufsjahren gestählten Pipeline-Experten. Wie die Schweißnähte nach Abkleben mit einem Kunststoffband überhaupt geprüft werden können ? Fehlanzeige! Auch der gezielte Hinweis auf die fehlende Funktionstüchtigkeit des so hoch gelobten Leckerkennungssystem, wenn das System im Grundwasser liegt, brachte nur die Feststellung hervor, dass man sich über Anregungen freue. Aber da war noch was! Mindestens 15 mal betonte Breuer stereotyp: Die Pipeline ist einmalig und erfüllt mehr als die gesetzlich vorgeschriebenen Vorschriften und Bayer besitzt ein gültige Planfeststellung. Alles in Allem eine gelungene Veranstaltung. Besonderes Highlight war aber die vor der Veranstaltung abgehaltene Mahnwache mit dem Anti-Pipeline-Lied von Jörg Owsianowski und der Unterstützung durch mehr als 40 Duisburger CO-Kreuzträger, die als Delegation im Bus anreisten. Text und Musik des Liedes hier im Download-Bereich zum herunterzuladen und gerne auch einzuspielen. Beim Original mit dem vielstimmigen Chor auf dem Traktor – Anhänger von Bauer Bossmann war das Feeling noch besser. Wichtig! Unser Ziel wurde bestätigt: Alle fordern den Bau-Stopp der Bayer-Pipeline ! Lediglich Bayer-Breuer wollte da nicht nicken, noch nicht ?

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