Ja, das ist es, was Herr Schleuning in seinem Leserbrief schreibt: es soll Unternehmen geben denen es wichtig ist in gesellschaftlich relevanten Fragen wie Umweltschutz oder sozialem Engagement Verantwortung zu zeigen, um bei Analysten und potentiellen Aktionären gut anzukommen.Doch Bayer schert sich mit dem Bau der CO Giftgasleitung längs durch das dichtbesiedelte Rheintal von Dormagen nach Krefeld mit Sicherheit nicht um solche Petitessen. Auch im Neuen Angerbogen (Duisburg Süd) läuft die Pipeline quer durch Wohnsiedlungen oder in deren unmittelbaren Nähe. Hier konnte man jetzt gleich zweimal erleben, wie ein mögliches Unfallzenario einer Leckage in der CO Giftgasleitung ablaufen könnte. Eine Inversionswetterlage bei ganz leichter Südwestbrise am Samstag Abend (18.8.): der Grill qualmt leise vor sich hin, die Würstchen brutzeln in ca. 15 Minuten gar. In diesen 15 Minuten breitet sich über einen 300 Meter langen und ca. 50 Meter breiten Streifen der Grillschwaden in unmittelbarer Bodennähe langsam über der hiesigen Neubausiedlung aus. Von erhöhter Position aus kann man sehr deutlcih die Grenze der „kontaminierten“ bodennahmen Luftschicht in ca. zwei Meter Höhe erkennen. Im Falle einer CO Giftgasfreisetzung wäre in diesem Streifen wohl kein Überleben mehr möglich. Vier, fünf Familien hätte es leicht beim Abendessen erwischen können. Samstag Abend kurz vor 11 Uhr: Feuerwerk beim Hotel Landhaus Milser, vor dessen Haustür die Pipleine ebenfalls zu liegen kommt. Ca 10 Minuten Leuchtraketen usw. Im Licht der Straßenlaternen an der B8 kann man die klar getrennten Luftschichten deutlich erkennen: im Bodenbereich steht der Qualm wie dichter Nebel, scharf abgegrenzt darüber die zweite, klare Luftschicht. Eine Leckage in der CO Pipeline jetzt und hier hätte die fröhliche Festgesellschaft schnell und unbemerkt für immer verstummen lassen. Es könnte auch die Bundesligamannschaft der Bayer AG sein, Bayer Leverkusen, die auf dem Weg zu einem Ligaspiel vielleicht mal im Landhaus Milser eincheckt (viele nationale und internationale Fußballclubs kehren hier ein, sogar der Fußballweltmeister 2006, die italienische Nationalmannschaft, hatte hier sein Hauptquartier). Oder stellt Bayer in einem solchen Fall den Betrieb der CO Pipeline für ein paar Stunden ein – wegen Wartungsarbeiten selbstverständlich? Mit einer Leckage in einer Pipeline ist immer zu rechnen. Alle Rohrleitungen werden irgendwann, irgendwo mal undicht, heute oder morgen. Und wenn dann auch noch der Ort und die Wetterlage stimmen, ist bei CO die Katastrophe zwangsläufig. Deshalb gehört eine CO Pipeline generell, zumindest aber durch oder dicht an Wohnsiedlungen vorbei, ebenso verboten, wie beispielsweise Chlorgasleitungen, die man in diesem Bereich schon jetzt wg. Wasserschutz (hier in Duisburg Schutzzone III) nicht durchleiten dürfte – wohl doch weil Pipelines eben undicht werden können! Das weiß auch die Bayer AG. Aber es ist ihr halt egal. Vielleicht nicht ihren Aktionären: ich empfehle Bayer Aktien zum Verkauf, wg. asozialem Verhalten. Viele Grüße nach Monheim! Konrad Wilms