Erkennt Büssow endlich seine Pflicht ?

– Nimmt er sie auch richtig wahr? Neuerdings erzählt Regierungspräsident Büssow, dass die Bayer-Baustellen entlang der CO-Pipeline fast täglich kontrolliert werden. Hat er jetzt doch noch mal in seinem Planfeststellungsbeschluss nachgelesen, dass an erster Stelle er und seine Behörde dafür zuständig sind? Zweifel sind an dem Ernst auch dieser neuerlichen Erklärung angebracht. In der Vergangenheit sind – bis zum Beweis des Gegenteils – auf jeden Fall gar keine oder zumindest völlig unzureichende Kontrollen gemacht worden. Beispiele gefällig? Am 14. Juni. 2007 wurde ein Granatenfund in dem Bayer – Pipelinegraben von einer Familie aus Duisburg-Rahm an die zuständige Polizeistation gemeldet. Bei unserem Gespräch mit Büssow am 3.September 2007 war diese Tatsache weder Büssow, noch seinen 12 beisitzenden, hoch-rangigen Mitarbeitern bekannt. Dies obwohl unter Punkt 6.2.14 in seinem Planfeststellungsbeschluss steht: „Die Vorhabenträgerin [BAYER] hat durch ihre örtliche Bauleitung ein Bautagebuch zu führen, in dem alle wesentlichen Vorkommnisse auf der Baustelle vermerkt sind. Das Bautagebuch ist den für die Überwachung der Rohrfernleitungsanlage örtlich zuständigen Bezirksregierungen Düsseldorf bzw. Köln regelmäßig, längstens im Abstand von vier Wochen, vorzulegen.“ Da scheint eine ganze Behörde mehrere Monate tief und fest geschlafen zu haben, oder ist ein Granatenfund – da könnten ja auch noch mehr in der Nähe sein – an einer Baustelle für eine Giftgas-Pipeline nicht wesentlich? Zu dem Verlegen der Pipeline durch eine Deponie in Erkrath, kommt die fadenscheinige Erklärung, das wäre innerhalb von zwei Tagen passiert und so schnell könne man nicht reagieren. Obwohl wir bisher noch nie beobachten konnten, dass 80 Meter Leitung in zwei Tagen fertig verlegt wurden… In Hilden, wo durch eine „wilde Müllkippe“ gebolzt wurde, hatte die Bezirksregierung ebenfalls nichts bemerkt, obwohl Bayer dort bereits Anfang Oktober zu baggern begann und erst zehn Tage später die Baufirma den Kreis Mettmann über die Müllkippe informierte. Erst danach kam auch die Bezirksregierung auf Trab und bequemte sich zu der Baustelle. Da scheint eine ganze Behörde mehrere Monate tief und fest geschlafen zu haben, oder ist ein Granatenfund – da könnten ja auch noch mehr in der Nähe sein – an einer Baustelle für eine Giftgas-Pipeline nicht wesentlich? Also erscheinen die jetzigen Bekundungen auch wieder nur als Lippenbekenntnisse, um sich und Bayer zu schützen. Wenn Bezirks- und Landes-regierung auch nur ein klein wenig an dem Vertrauen der betroffenen Gemeinden und dort lebenden Bevölkerung gelegen ist, dann müssen die Bauarbeiten sofort gestoppt und alles – auch die schon verbauten Teile – gründlich untersucht werden. Ansonsten machen sich alle Akteure mitschuldig an einem später auftretenden Unglücksfall – ganz gleich ob Ihnen eine Schuld nachzuweisen ist oder nicht. Das sollten Bürgerinnen und Bürger am Samstag, den 3.11. auf der Demo in Düsseldorf auch sehr deutlich machen!

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