So textete der Liedermacher unserer Initiative – Jörg Owsianowski – im Sommer 2007. Die Antwort haben die Verantwortlichen der Chemieindustrie jetzt selbst gegeben. Zur Zeit weiß noch niemand, wie es zu diesem „größten Brand nach dem 2. Weltkrieg“ kam. Was aber allen Interessierten deutlich wurde: Die Informationen wurden nur scheibchenweise und teilweise grob verfälschend geliefert. Als Beispiel die 1.Meldung zu dem Unfall. Dort wird von dem Pressesprecher verbreitet: „Das ist im Produktionsprozess manchmal nötig.“. Damit wird ein Unfall zu einer normalen beherrschten Übung umdefiniert. Und wichtig ist auch : „Es ist aber niemandem etwas passiert.“ In der ersten Meldung der Fa. INEOS erscheint die Tatsache, dass sich das Unglück an einer alten Bayer-Pipeline und in einem Bayer-Chemiepark ereignet hat. Erst in der 3. Meldung erscheint der Pressesprecher Zöller, ohne sich aber als Beauftragter von Bayer zu erkennen zu geben. Das ist eine Methode, die auch bei dem sog. AGAP (Allgemeinen Gefahren- und Abwehrplan) zur CO-Pipeline, der im Sommer 2007 in Düsseldorf beim Regierungspräsidenten unter Ausschluss der Öffentlichkeit verhandelt wurde, festgeschrieben werden sollte. Der folgende Auszug (Seite 23/25 von 47)sagt deutlich, wer bei Unfällen das Sagen hat: Die Werkseinsatzleitung „Die Werkseinsatzleitung unterstützt und berät die Einsatzleitung bei der Durchführung ihrer Aufgaben. Darüber hinaus hat sie, soweit dies zur Gefahrenabwehr oder Schadensbegrenzung erforderlich ist, • Behörden-, Gemeinde-, Regierungs- und Pressevertreter zu informieren und zu betreuen • betriebliche Entscheidung über Fragen des Produktionsbetriebes zu koordinieren und zu treffen • Informationen für die Öffentlichkeit und die Medien zu erstellen und abzustimmen“ und zu Auskünften über die Ursachen des Unfalls: „Auskunftsersuchende über Ursachen der Schadensfälle sind entweder an den Betreiber zu verweisen oder bedürfen bei der Beantwortung der Abstimmung mit dem Betreiber.“ Wir fordern jetzt die Firma Bayer, Landesregierung, die Bezirksregierung und die verantwortlichen Landespolitiker auf, den Weiterbau der CO-Leitung zu stoppen und die Gefahrenlage neu zu überprüfen. Das Gefährdungspotenzial der CO – Pipeline für die Anwohner ist ungleich höher und ein Unfall an der Pipeline außerhalb eines Chemieparks noch weniger beherrschbar. Es ist zu befürchten, dass Informationen bei einem Unglück an der CO-Pipeline ähnlich schleppend und verfälschend gegeben werden und selbst die kleinste Überlebenschance von Betroffenen vertan wird. Verantwortung will dann keiner der oben Angesprochenen übernehmen wollen. 1. Meldung durch Bild online 1. Presse-Meldung von Ineos 2. Presse-Meldung von Ineos 3. Presse-Meldung von Ineos Meldung vom 18.03. 15:00 Uhr