Leserbrief von Volkmar Jung zur Berichterstattung in der NRZ und der RP Berichterstattung zu Büssows Pressekonferenz am 27. 3. 2008 in Düsseldorf Wie hat Büssow auf der Pressekonferenz reagiert? Er fühlt sich beleidigt als “Bayers Statthalter.’ Dazu muss hier einiges klar gestellt werden. Büssow bedient sich, wie so oft, der unglaubhaften Rhetorik des Bayer-Konzerns (Ich nehme die Befürchtungen der Menschen ernst.), er heuchelt Aktionismus – seine Auflistung zur Überwachung und zu den Mängeln beim Pipelinebau stammt überwiegend nicht aus seinem Hause. Bereits seit Baubeginn im Mai 2007 haben besorgte Anwohner in Monheim, Langenfeld, Hilden, Erkrath, Ratingen und Duisburg ständig aber erfolglos darauf hingewiesen. Nichts wurde getan in den ersten 7 Monaten. Die eigene Zuständigkeit wurde sogar in Düsseldorf geleugnet, man versuchte, sie auf die Städte abzuwälzen. Maßnahmen, nur angedroht, gegen Verstöße der Baufirmen sind lächerlich angesichts des Gefahrenpotentials, das nun im Boden schlummert. Büssow jammert (geltendes Recht wurde von der Politik beschlossen. Wir führen nur aus.) Dieses Alibi ist erschreckend: nichts wurde ausgeführt, wo bleibt seine Zivilcourage und die seiner Verwaltungsbeamten? Büssow droht mit Klage. Ein echtes Eigentor. Ehrlich gesagt, für uns wäre das ein Segen, dann kämen endlich die haarsträubenden Versäumnisse der Verantwortlichen gebündelt auf den Tisch. Was jeder mittlerweile weiß: Politiker und Bezirksregierung sind nichts als nur Marionetten eines Industriekonzerns, Bayer zieht seit Jahren die Fäden bis in die Parteien und in den Landtag – vertuscht, trickst, manipuliert und täuscht. Eine Explosionskatastrophe (wie die bei Ineos von Worringen – Dormagen nach Ostern) – ist das auch unser Restrisiko bei CO? Die stereotype Reaktion der Ineos-Firmenleitung (eine Herausforderung, aber keine Gefahr für die Bevölkerung) – sie ist ein Skandal, ein böses Omen für die Bezirksregierung und die propagierte Sicherheitsphilosophie eines Chemieverbunds.