Stadt Düsseldorf trägt Verantwortung für konsequenten Klimaschutz Berlin/Düsseldorf, 1.12.2008. Anlässlich der heutigen Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses des Rats der Stadt Düsseldorf fordert das breite gesellschaftliche Bündnis „Die Klima-Allianz“ die Ratsfraktionen dazu auf, sich gegen das geplante Kohlekraftwerk an der Lausward auszusprechen. Die Stadtwerke Düsseldorf entscheiden in den nächsten drei Wochen über den Bau eines überdimensionierten neuen Steinkohle-Kraftwerksblock mit einer Leistung von 400 Megawatt und einem Ausstoß von jährlich mehr als 2,5 Millionen Tonnen Kohlendioxid sowie weiteren Tonnen an Feinstaub, Schwermetallen und Giften. „Der Bau des Kohlekraftwerks mitten in Düsseldorf wäre ein enormer klimapolitischer Schaden und eine energiepolitische Rolle rückwärts ins letzte Jahrhundert. Düsseldorf steht als Landeshauptstadt in einer besonderen Verantwortung, einen Beitrag für eine zukunftsfähige Energieversorgung in Deutschland zu leisten.“ betont Daniela Setton, Kohleexpertin der Klima-Allianz. „Politiker dürfen nicht nur von Klimaschutz reden, sie müssen auch danach handeln. Ein Nein des Rats zu den Kohlekraftwerksplänen wäre ein klares politisches Signal an die Stadtwerke und den Hauptaktionär EnBW, das nicht einfach ignoriert werden könnte.“ Dem Düsseldorfer Aktionsbündnis „Sauberer Strom am Rhein – ASTR(H)EIN“ sichert das Bündnis tatkräftige Unterstützung bei seinem Engagement gegen das geplante Kohlekraftwerk in Düsseldorf und für eine zukunftsgerichtete und klimafreundliche Energieversorgung zu. „Düsseldorf bracht das Kohlekraftwerk nicht, es ist städtebaulich und klimapolitisch inakzeptabel. Die Stadt riskiert einen großen Imageschaden, wenn sie tatenlos zusieht, wie seine Erfolge beim Klimaschutz durch einen energiepolitisch überflüssigen Kohle-Koloss zunichte gemacht würden. Die Erreichung der Klimaschutzziele rücken in unerreichbare Ferne“ kritisiert Dirk Jansen, Sprecher von ASTR(H)EIN und BUND-Geschäftsleiter in Nordrhein Westfalen. Der BUND hat in einer 82-seitigen Stellungnahme eine umfassende Bewertung der Kraftwerkspläne der Stadtwerke vorgenommen [1]. Erst letzte Woche hatte der Energiekonzern EnBW in Berlin seinen 3. Klimakongress veranstaltet und sich dabei mit einem riesigen Werberummel als großer Klimaschützer inszeniert [2]. Die Klima-Allianz kritisiert, dass der Konzern trotz aller Klimarhetorik derzeit insgesamt an vier Kohlekraftwerksplanungen in Deutschland beteiligt ist, die das Klima mit über 17,7 Millionen Tonnen Kohlendioxid jährlich belasten würden. Am Globalen Klimaaktionstag am 6. Dezember 2008 wird die Klima-Allianz, u.a. eine Werbeanzeige von EnBW parodieren. Unter dem Motto „Große Konzerne – kleines Verantwortungsbewusstsein!“ wird das breite Bündnis aufzeigen, dass die Bürgerinnen und Bürger sich nicht länger von den hohlen Klimaversprechen vieler Konzerne täuschen lassen. Bundesweit werden rund 50 Aktionen erwartet, auch in Nordrhein-Westfalen beteiligen sich Kirchengemeinden, Umweltverbände und andere Initiativen am Klimaaktionstag [3]. Für Rückfragen: Daniela Setton, Kohleexpertin der Klima-Allianz, Tel: 0179-7102094, setton@die-klima-allianz.de Dirk Jansen, ASTR(H)EIN-Sprecher/ BUND-Geschäftsleiter NRW, Tel: 0211/302005-22, dirk.jansen@bund.net [1] Heizkraftwerk Lausward. Stellungnahme des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland Landesverband Nordrhein-Westfalen e.V., 30. Oktober 2008 http://www.duesseldorf-astrhein.de/documents/KWDdorf_stellungnahme_30102008.pdf [2] Pressemitteilung der Klima-Allianz vom 26. November 2008 „Alles heiße Luft! EnBW inszeniert sich beim 3. Klimakongress als Klimaschützer und baut gleichzeitig neue Kohlekraftwerke“ http://www.die-klima-allianz.de/wp-content/uploads/enbw-kongress.pdf [3] Informationen zu den am Globalen Klimaaktionstag geplanten Aktionen www.die-klima-allianz.de/klimaaktionstag/deutschland