Kritik am Pipelinebau berechtigt! Einige der Aussagen von TÜV und anderen CO-Pipeline-Befürwortern bei der Landtagsanhörung können nicht unwidersprochen bleiben. Insbesondere die geradezu lächerlichen Argumente des Herrn Rühlmann, TÜV Hessen. Offensichtlich verdrängt er die Fakten, die ein neutraler Gutachter (Dr. Veenker aus Hannover) in einem Gutachten für die Stadt Duisburg dargestellt hat, oder er hat sie nicht verstanden: Nach dem Stand der Technik ist nicht die Techn. Regel Fernrohrleitungen (TRFL) das einzig anzuwendende Regelwerk, sondern es ist – wie in der TRFL selbst beschrieben – auch die EN ISO DIN 16708 anzuwenden. Und diese besagt lt. Dr. Veenker, dass die Sicherheit bei den nicht ausreichenden Sicherheitsmaßnahmen (wie zum Bsp. Abdeckung der Leitung) allein im Duisburger-Süden an 50 ! Stellen nicht gewährleistet ist. Er sollte auch wissen, dass zudem die TRFL nicht für den Bau der CO-Pipeline anwendbar war, weil in der Stoffliste CO nicht aufgeführt ist. Zwar ist diese Liste eine so genannte offene Liste, aber bevor ein neuer Stoff darin aufgeführt wird, muss der Rohrleitungsausschuss darüber befinden und prüfen, ob dies verantwortbar ist. Vielleicht weiß Herr Rühlmann besser als wir, wie gewisse Kreise es geschafft haben, dass der Ausschuss zum Gesetzgebungsverfahren und Planfeststellungsbeschluss über Jahre nicht tagte. Vielleicht weiß Herr Rühlmann auch, dass die Bundesrepublik Deutschland in einem Rechtsstreit mit der EU eine Subvention von 9 Mio € an Linde damit begründete, CO darf auf Grund seiner stoffspezifischen Eigenschaften nicht transportiert werden, auch nicht in Rohrleitungen. Dass Herr Rühlmann dann aber noch sagte, „die Sicherheit dadurch zu garantieren, dass er durch die Freigabe mit seinem Privatvermögen hafte“ ist geradezu pervers. Herr Rühlmann, wie viel zahlen Sie denn wenn auch nur ein Kind z,Beisp. an einer Schule in Duisburg-Süd – 10m neben der CO-Pipeline – stirbt ? 1 Mio €? Und welche finanziellen Möglichkeiten haben Sie, wenn Sie nach einem Vollbruch der Leitung von einigen hundert Angehörigen verklagt werden? Nein sie können nichts garantieren. Sie werden bestenfalls aus der Gefängniszelle verlauten lassen „Damit war nicht zu rechnen!“ Des Weiteren ersparen Sie uns bitte die Phrasen „die Leitung ist sicher“ wenn selbst die Bezirksregierung auf Ihrer Homepage sagt.“ Ein Restrisiko ist bei technischen Anlagen nie absolut auszuschließen“…“Tritt trotz der hohen Sicherheit ein Leckagefall größeren Ausmaßes infolge Leitungsbeschädigung ein, so ist mit Gasaustritt oder Brand am Schadensort zu rechnen, der gravierende Auswirkungen auf Mensch und Umwelt hätte“ Auch im Duisburger Gutachten wird in einer Qualitativen Risikoanalyse geschrieben: “ Auch wenn die Grenzwerte für das individuelle und gesellschaftliche Risiko eingehalten werden, ist es dennoch ratsam, einen Maßnahmenplan für den Schadenfall zu entwickeln und abzustimmen“! Sie könnten aber auch den etwas primitiveren Satz von Herrn RP Büssow in der Monitorsendung als Warnung verstehen: Wenn Sie neben der Leitung stehen und da tritt Gas aus, natürlich fallen Sie dann um und sind tot. Offensichtlich wäre es für Sie sinnvoll, dass Sie die internationalen Statistiken über Pipeline – Unglücke und deren Ursachen mal lesen würden. Wie werten Sie als „Garant“ denn die Tatsache, dass BAYER schon beim Bau der Pipeline fuscht? Anstatt einer 80cm breiten Geogrid-Matte wird entgegen Planfeststellungsbeschluss nur eine 60cm breite Matte eingebaut. Im Planfeststellungsbeschluss wird dieses Geogrid als reißfestes , einem Baggerangriff standhaltendem Schutz definiert, um dann nach dem Gegenbeweis der Pipelinegegner nur noch von BAYER als warnende Information für Baggerfüher verstanden. Wie werten Sie die Aussage von Bezirksregierung und BAYER, dass bei Zerstörung der Datenkabel die Schieber zufahren und die Leitung in sicherem Zustand sei, in Wirklichkeit aber bis zu einigen 10 000 Kubikmeter CO mit unübersehbaren Folgen noch ausströmen werden? Herr Rühlmann, bevor Sie ein Testat für die Sicherheit der Pipeline unterschreiben, prüfen Sie in eigenem Interesse, aber auch im Interesse Ihrer Familie und vor allem im Interesse der fast 200 000 von der Pipeline bedrohten Anwohner und vor Ihrem Gewissen, ob Sie das verantworten können. Ansonsten werden Sie im Katastrophenfall eines Tages von BAYER und der Bezirksregierung als „Garant“ vorgeführt. Lassen Sie sich nicht zum Handlanger von menschenverachtenden, auf Profitgier ausgerichteten Kräften machen, da auch Ihnen die einfache Lösung bekannt ist, CO könnte auch in Uerdingen erzeugt werden und brauchte nicht 67 Km u.a. auch durch Wohnsiedlungen transportiert werden. Mit freundlichen Grüßen Erich Hennen Sprecher der Bürgerinitiative Contra-CO-Pipline Du-Süd