Kritik an “Parkautobahn” A 42 BUND: Natur ist wieder einmal Verlierer Düsseldorf – 13.02. 2009 Der nordrhein-westfälische Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat die NRW-Landesregierung aufgefordert, keine Steuergelder für das Projekt “Parkautobahn” im Ruhrgebiet zur Verfügung zu stellen und die geplanten Rodungen entlang der Trasse der A 42 zu stoppen. Der BUND kritisiert, dass zugunsten dieses Event-Projektes zur Kulturhauptstadt “Ruhr.2010” eine Maßnahme gefördert werden soll, bei der die Natur wieder einmal der Verlierer wäre. Paul Kröfges, BUND-Landesvorsitzender: “Effizienter und dem Wohl der Bürger dienlicher wäre es, in gleicher finanzieller Dimension die Anliegerkommunen bei ihren Bestrebungen zu unterstützen, die Wohn- und Lebensqualität entlang der A 42 durch Erhalt, Anpflanzung und Pflege von Bäumen und öffentlichem Grün und durch Möglichkeiten zur Reduzierung schädlicher Industrie- und Autoverkehrsemissionen zu verbessern.” Die inzwischen von der Arbeitsgemeinschaft “Parkautobahn” der Anliegerstädte Duisburg, Oberhausen, Essen, Bottrop, Gelsenkirchen, Herne, Castrop-Rauxel und Dortmund veröffentlichen Planungen haben u.a. zum Inhalt, dass entlang der Autobahntrasse A 42 mehrere Tausend Bäume gefällt werden sollen, um den Blick – teils durch 25 Meter breite Fensterrahmen – auf die frühere Industrielandschaft freizugeben. Entlang der Autobahn würden hierbei z.T. bewusst gepflanzte Bäume, aber auch wild gewachsenes Grün, und die hierbei entstandene Artengemeinschaft von Fauna und Flora mit einem Schlag vernichtet. Und dass, ohne jegliche Verbesserung der klimatischen und Emissions-Bedingungen – im Gegenteil. 35 bis 40 Millionen Euro öffentlicher Gelder sollen für das Projekt bereitgestellt werden. In einem Brief an die zuständigen Minister Uhlenberg (Umwelt) und Wittke (Verkehr) hatte der BUND das Vorhaben kritisiert und zahlreiche Fragen aufgeworfen. So seien z.B. weder die Naturschutzverbände vorab kontaktiert, noch eine seriöse naturschutzfachliche Beurteilung des Vorhabens vorgelegt worden. Auch sei unklar, ob die geplanten Maßnahmen nicht durch Mittel des “Ökologieprogramms Emscher Lippe” (ÖPEL) finanziert würden, was eindeutig einer unzulässigen Zweckentfremdung gleichkäme. Dafür hätten die Verantwortlichen nicht mit PR-wirksamen Superlativen und Begriffen gespart, wie etwa “kreative Akzente gegen Monotonie beim Autofahren”, “ästhetisch und sicherheitstechnische Ansprüche”, “Parkautobahn”, “Ohrenparks” und “Landschaftsfenster”. BUND-Waldexperte Horst Meister: “Sie haben dabei gar von einer “Inszenierung” gesprochen und von einem “Freeway der urbanen Kulturlandschaft”. Was aber wirklich von all diesen Werbe-Sprüchen bleibt, wäre die Naturzerstörung und die Beseitigung der über längere Zeit entstandenen Biotope und Lebensräume für Pflanzen und Kleintiere entlang der A 42.”