Leserbrief von Volkmar Jung – Hilden Ulrich Lehner, früher kompetenter Chef bei Henkel in Düsseldorf, weist im Interview genau darauf hin, was Bayer und Büssow / Bezirksregierung versäumt haben: „Irritationen bei den Menschen aufgrund von Versäumnissen bei der Kommunikation, zu großes Vertrauen in den reibungslosen Ablauf von öffentlichen Planungsverfahren, Unterschätzung der Brisanz des Themas.’ Damit ist das Versagen der Verantwortlichen (bei Bezirksregierung Düsseldorf und Managern von Bayer Material Science) deutlich markiert worden. Die katastrophalen Fehler und Manipulationen bei Planung und Bau der Giftgas-Leitung hat er noch gar nicht erwähnt. Weiß er wirklich nichts davon? So kommt Bayer bei diesem Vertrauensverlust als das „schwarze Schaf’ in der Chemischen Industrie nicht aus den Schlagzeilen heraus – und das gerade zum 1. Jahrestag der spektakulären Explosion im Bayer-Werk in West-Virginia / USA, wo die dortige Bevölkerung am Rande einer Gift-Katastrophe stand. Genau das wollen die Menschen hier durch ihren Protest im Kreis Mettmann verhindern. Lehners Schelte am Projekt scheint mir viel wichtiger zu sein als die sog. Kritik an Rüttgers. Die Schlagzeile zum Interview hätte eigentlich viel besser lauten müssen: „Chemie-Chef attackiert Bayer und Büssow.“