PM B90/Grüne NRW: Kernbrennstoff in Jülich

Fehlender Nachweis über Kernbrennstoff im Forschungszentrum Jülich Markert: Skandalöser Vorgang verlangt lückenlose Aufklärung Zu der Antwort auf seine kleine Anfrage zur Anzahl und zum Verbleib der Brennelementekugeln aus dem Atomforschungszentrum Jülich, erklärt Hans Christian Markert MdL, anti-atompolitischer Sprecher: „Wir haben es hier mit einem skandalösen Vorgang zu tun, der lückenlos aufgeklärt werden muss. Die Kugeln, über die das Forschungszentrum keinen Nachweis des Verbleibs erbringen kann, können mindestens 2,2 Kg Uran 235 sowie 23,3 Kg Thorium 232 mit einer Halbwertszeit von 703,8 Millionen Jahren bzw. 14 Milliarden Jahren enthalten. Es ist auch nicht auszuschließen, dass sich bereits Spaltprodukte wie das hochgefährliche Plutonium 239 sowie Uran 233 in den Kugeln befinden.“ Wie Der Spiegel vom kommenden Montag unter Berufung auf die Anfrage der Grünen Landtagsfraktion berichtet, fehlt der Nachweis von insgesamt 2285 Brennelementekugeln, die sich unter anderem auch in der Asse befinden könnten. Dort durfte jedoch nur schwach-mittel-radioaktives Material und kein Kernbrennstoff eingelagert werden. Dazu erklärt Markert: „Der Untersuchungsausschuss des niedersächsischen Landtags über das absaufende Lager Asse muss auch hier für Aufklärung sorgen und die Verantwortlichen klar benennen. Wenn sich die Kugeln tatsächlich in der Asse befinden sollten, ist dies eindeutig illegal. Wir fordern die Bundesregierung als Mehrheitsgesellschafterin in Jülich einmal mehr auf, die Reaktorentwicklung in Jülich zu beenden. Die Befürworter des Kugelhaufenreaktors, die mit der Begründung, ihre Technologie sei angeblich kernschmelzfrei, derzeit eine massive internationale Werbekampagne in der Folge von Fukushima starten, müssen nun zurückgepfiffen werden. Mitte April wird Rot-Grün daher einen Antrag zum Atomausstieg in NRW in den Landtag einbringen, in dem unter anderem auch die Aufarbeitung der Jülicher Atomforschung und ihrer Störfälle unter Hinzuziehung externer ExpertInnen gefordert wird.“ Zu dem Hinweis des Forschungszentrums Jülich, fragliche Kugeln könnten einbetoniert worden sein und würden insofern in Jülich zwischengelagert, merkt Markert an: „Egal, ob die Kugeln nun vielleicht in der Asse schwimmen oder in Jülich einbetoniert sind. Entscheidend ist, dass sehr zeitnah exakt geklärt wird, wo sich alle 2285 Kugeln mit den hochradioaktiven Stoffen befinden. Schließlich handelt es sich nicht um Himbeermarmelade.“

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