– Lecks und Unfälle gibt es immer wieder! Die Bezirksregierung Düsseldorf hat in den drei Tagen der Anhörung eine Fülle von Hinweisen und umfangreiches “Beweismaterial” zu den Versäumnissen und Mängeln rund um die Bayer-CO-Pipeline erhalten. Dazu wurde eine intensive Prüfung zugesagt, die Monate dauern dürfte. Bayer allerdings hatte wohl eine andere Wahrnehmung und meinte, alle Fragen beantwortet zu haben und erwarte eine zeitige Abarbeitung. Kurz nach dem Ende der Anhörung schrecken zwei Meldungen die Menschen und hoffentlich die Verantwortlichen wieder auf. Am Donnerstag, 10.November explodierte eine Gaspipeline im Westen Polens und meterhohe Flammen zerstörten mehrere Häuser eines kleinen Dorfes und dabei zwei Menschen wurden getötet und dreizehn Menschen erlitten erhebliche Verletzungen. Es wird vermutet, dass die Pipeline bei Baggerarbeiten beschädigt wurde. Ein Problem, das auch in der Anhörung zur CO-Pipeline eine wesentliche Rolle gespielt hat. Am Sonntag, 17. November bemerkten Menschen in Ostfriesland, die ihre Hände in Flüsse und Kanäle hielten, dass diese schwarz wurden und mit einem Ölfilm bedeckt waren. Nicht der Betreiber der unterirdischen Öl-Lagerstätte hatte das Leck bemerkt, sondern ein zufällig vorbeikommender Radfahrer. Hier gilt als Ursache ein defektes Ventil. Die Betreiber wiederholen dagegen seit Jahren, ihre Technik sei sicher . Zwei Beispiele, die unsere Kritik an dem unverantwortlichen CO-Pipeline-Projekt von Bayer untermauern. Lecks und Unfälle passieren immer wieder an solche Leitungen. Deshalb fordern wir nunmehr nicht nur von der Regierungspräsidentin Anne Lütkes Konsequenzen im Verfahren sondern auch von der Landespolitik NRW und an der Spitze von der Ministerpräsidentin Hannelore Kraft: – der Schutz der Bevölkerung muss Vorrang vor den Partikularinteressen des Bayer-Konzerns bekommen und – der Fehler des Lex-Bayer (das Rohrleitungsgesetz oder auch “Enteignungsgesetz”) muss im Zuge der Evaluation korrigiert und das Gesetz wieder kassiert werden.