Autor-Archiv:Uschi Linden

Wahnsinn aus der EU

Gestern habe ich in der Süddeutschen Zeitung einen Artikel über die Klimaschutzmaßnahmen der EU gelesen und konnte fast nicht glauben, was ich da lese.

Die EU möchte die fossilen Brennstoffe durch erneuerbare ersetzen, dies ist Erstmal eine positive Meldung. Allerdings muss man an dieser Stelle genauer hinsehen.

Die EU hat vor, die Richtlinien zu den erneuerbaren Energien zu verändern – genauer will die EU ganze Bäume und nicht nur Holzreste zu erneuerbarer Energie erklären. Das Argument dazu: Bäume sind nachwachsende Rohstoffe, die CO2 in der Wachstumsphase aufnehmen. Soweit so richtig. Weiter wird argumentiert, dass das beim Verbrennen der Bäume ausgestoßenen CO2 durch die nachwachsenden Bäume wieder aufgenommen wird und somit das Verbrennen von Bäumen CO2-neutral ist. Was die EU hier nicht bedacht hat, ist erstens einen Baum verbrennen geht schnell, wachsen dauert Jahre oder Jahrzehnte. Zweitens könnte allein Deutschland gar nicht genug Bäume “produzieren” um große Teile der fossilen Brennstoffe durch Bäume zu ersetzen und müsste diese dann importieren. Das kann nicht im Sinne des Klimaschutzes sein.

Hier der Link zum Artikel in der Süddeutschen

 

Geschenke aus dem StEA

Am 06.12.2017  tagte der StEA und hat der Verwaltung Geschenke gemacht.

Auf der Tagesordnung stand eine unendliche Geschichte in Form einer Ampel an der S-Bahnstation Hilden Süd Richratherstraße. Begonnen hat alles im September 2009. Damals wurde festgestellt, dass an dieser Stelle der Bedarf für eine Ampelanlage besteht. Da die Richratherstaße eine Landesstraße ist, ist der entsprechende Landesbetrieb dafür zuständig. Mangels Personal beim Landesbetrieb konnte bis heute die Planung für die Ampelanlage nicht begonnen werden. Um endlich mit der Planung beginnen zu können wurde Hilden vorgeschlagen, dass die Stadt Hilden die Projektplanung und Durchführung übernehmen sollte und NRW die Kosten übernimmt. Dies war auch Kernpunkt des Antrags. So weit so gut – leider fehlt auch Hilden im entsprechenden Amt das Personal. Von den 2 vorgesehenen Ingenieuren ist nur eine Stelle besetzt. Die Verwaltung hat darauf hingewiesen, dass in 2018 keine Ressourcen zur Verfügung stehen, das Projekt durchzuführen. Trotz dieser Informationen aus der Verwaltung wurde der Antrag angenommen und das erste Geschenk für die Verwaltung war geschnürt.

Weiter ging es mit einem Antrag der Grünen, dass bei der Schaffung neuen Wohnraums 30% preisgedämpfter Wohnraum vorgeschrieben werden soll. Der Antrag wurde dann dahingehend verändert, dass im Einzelfall geprüft werde und die Bauberatung entsprechend beraten soll.

Das zweite Geschenk für die Verwaltung kam dann von der CDU in Form eines Antrags auf Ausarbeitung eine Geschäftsordnung für einen Gestaltungsbeirat. Fast alle Fraktionen konnten sich darauf einigen, dass einen Gestaltungsbeirat geschaffen werden soll. Damit reiht sich Hilden in die Riege der Städte ein, die einen Gestaltungsbeirat haben.

Schulplätze

Die neue Kita in einem der Schulgebäude auf dem Gelände der Theodor-Heuss-Schule wird demnächst komplett eröffnet. Die noch vorhandenen Gebäude sollen nach dem Willen einiger Parteien abgerissen und dann in Wohnraum umgewandelt werden.

Die Albert-Schweitzer-Schule wurde bereits 2009 aufgegeben. Das gesamte Gelände soll für Wohnraum – besonders auch für junge Familien – genutzt werden. Letzten Monat wurde der Abriss der Albert-Schweizer-Hauptschule beschlossen.

In Hilden wird Schulraum vernichtet, der wahrscheinlich in den kommenden Jahren fehlen wird!

In vielen Städten zeigt sich dieses Jahr nach den Sommerferien ein Problem das seit längerer Zeit absehbar war. Viele Schulkinder finden keinen Platz in weiterführenden Schulen in der Nähe des Wohnorts. Für viele bedeutet das lange Schulwege.

In Köln mussten 159 Kinder von der Stadt auf von Eltern und Kindern nicht gewünschte Schulen umverteilt werden. Oftmals gab es nicht nur Absagen von der Schule der ersten Wahl, sondern auch von der der zweiten und dritten Wahl.

In Frankfurt ist die Zahl der Schüler, die nicht in ihrer Umgebung zur Schule gehen können, sogar noch höher. Insgesamt hat das Staatliche Schulamt 544 Kindern einen Platz zuweisen müssen, oft auch in Schulen die sowohl von Eltern als auch Kindern abgelehnt wurden.

In Bochum hat sich sogar der Stadtverband der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft an einem offenen Brief des Bochumer “Forum für Antirassismus und Kultur e.V.” an die Verwaltung beteiligt. In dem Brief werden die fehlenden Schulplätze, der Lehrermangel und das Fehlen von Klassenzimmern beklagt.

In Berlin gibt es eine Prognose der Senatsbildungsverwaltung, die davon ausgeht, dass im Jahr 2021 rund 18.000 Schulplätze fehlen werden.

Eine Studie der Bertelsmann Stiftung zeigt, dass die Zahl der Schüler deutlich ansteigen wird. Die Studie prognostiziert für 2025 eine Schülerzahl von 8,3 Millionen, das zuständige Ministerium geht nur von 7,2 Millionen Schülern aus. Es fehlen laut Bertelsmann Stiftung in Grundschulen – entsprechend zeitversetzt dann auch in weiterführenden Schulen – Lehrer und Klassenzimmer.

Die in Hilden öffentlich zur Verfügung stehenden Zahlen sind aus dem Jahr 2013 und damit aus heutiger Sicht so veraltet, dass damit keine vernünftigen Prognosen zu erstellen sind.
Weder der gesellschaftlichen Änderung hin zu mehr Kindern noch der Zuwachs durch Flüchtlinge sind in den veralteten Zahlen enthalten.

Für eine seriöse, vernünftige Planung müssen  in Hilden neue und aktuelle Zahlen auf den Tisch.

An der dringend benötigte zusätzliche KITA lässt doch schon erkennen, dass auch Hilden sich die Vernichtung von Schulräumen nicht erlauben kann…

Mit Blick auf die Studie der Bertelsmann Stiftung und den Zahlen und Prognosen aus dem Bundesgebiet, stellt sich die Frage, ob es nicht zu kurz gedacht ist, alte Schulgebäude abzureißen und aus den freien Flächen Bauland zu gewinnen – gerne dann für Familien mit Kindern…

Wo sollen die Kinder der neuen Kita auf dem Gelände der Theodor-Heuss-Schule später einmal zu Schule gehen?

Hilden, eine waldreiche Stadt?!

Wenn es in Hilden darum geht, dass mal wieder eine Freifläche zugebaut wird kommt immer das Argument: „Hilden sei eine waldreiche Stadt.“  Aber was bedeutet das eigentlich genau?

Hilden wird gerne mit Düsseldorf verglichen. Da die beiden Städte eine ähnliche Siedlungsdichte aufweisen, sind hier mal die groben Zahlen für die beiden Städte.

Hilden hat laut Statistischem Jahrbuch 2013 (eine neueres gibt es nicht) eine Waldfläche von 6.357.431 m² bzw. 635,7 ha, dass entspricht 24,50 % des Stadtgebiets (dank des zweckgebundenen Vermächtnisses des Stadtwalds). Es werden im Statistischen Jahrbuch zwei Mal Erholungsflächen ausgewiesen. Einmal unter Gebäude- und Freifläche hier 146.033 m² und einmal gesondert als Erholungsfläche hier 1.452.717 m² bzw. 145 ha 5,60 % wobei Grünanlagen mit 1.154.296 m² den Großteil dieser ausmachen. Grünanlagen umfassen sowohl private als auch öffentliche Grünanlagen.

Düsseldorf hat eine Waldfläche von 2514,68 ha, das entspricht 11,57% des Stadtgebiets. Erholungsfläche ist mit 112,01 ha  0,52 % und Freifläche  293,58 ha 1,35% der Stadtfläche, sowie Grünanlage von 1 331,30 ha 6,12%  ausgewiesen.

Über die Vergleichbarkeit lässt sich streiten, da die beiden Städte ihre Flächen unterschiedlich deklarieren, aber es geht mir nur um einen groben Vergleich der beiden Städte.

Schaut man sich jedoch die Zahlen an kann man sagen, dass Hilden prozentual mehr Wald als Düsseldorf hat.

Allerdings hat Düsseldorf in absoluten Zahlen fast eine viermal so große Waldfläche wie Hilden. Und dabei hat Düsseldorf einen höheren Anteil an Grün-, Frei- und Erholungsflächen sowohl prozentual als auch in absoluten Zahlen.

Ein Vergleich mit den Städten des Kreises Mettmann ist leider nicht wirklich vielversprechend, da die Deklaration der verschiedenen Flächen je Stadt anders ist oder sich keine entsprechenden Zahlen finden lassen.

Bebauung im Bereich Beethovenstr./Zelterstr./Johann-Sebastian-Bach-Str.

Dem Nahversorgungszentrum im Bereich Beethovenstr./Zelterstr./Johann-Sebastian-Bach-Str. steht, wenn sich Grundstückseigner und Investor einigen, eine radikale Veränderung bevor.

Der gültige Bebauungsplan Nr. 32 B sieht vor, dass die derzeit 1 geschossigen Gebäude durch bis zu 4 geschossige Gebäude ersetzt werden.

Der derzeitige Bebauungsplan wurde im Jahr 2015 einstimmig von allen im Rat vertretenen Parteien beschlossen.

Jetzt, da betroffene Bewohner und Gewerbetreibende protestieren, hat sich die SPD entschlossen, einen Antrag auf Veränderungssperre zu stellen. Die Verwaltung empfahl in ihrer Stellungnahme ein ablehnen des Antrags. Am 5.04.2017 wurde der Antrag im Stadtentwicklungsausschuss abgelehnt.

Im Jahr 2015 wurde, als der Bebauungsplan geändert wurde, ein Bürgerinformationsabend abgehalten, um über die Veränderungen zu informieren. Trotzdem fühlen sich heute die Bürger von der Politik im Stich gelassen.